Gerade am Jahresanfang haben wir so viele Ideen, was wir ändern können und wollen, was wir für unseren Kinderwunsch tun können.
Aber was tun, wenn es zu viele Ideen auf einmal sind und wir dann nichts von alledem umsetzen, weil wir schon den Anfang nicht finden.
Kennst du die Geschichte von dem Afrikaner, der zum ersten Mal im Auto mitgenommen wird?
Er ist zuvor nie in einem Auto mitgefahren und sieht nun die ganze Umgebung an sich vorbeirauschen. Mit einem Mal bittet er den Fahrer, sofort anzuhalten. SOFORT.
Der Afrikaner steigt umgehend aus dem Auto und setzt sich an den Wegesrand.
Der Autofahrer fragt, was das jetzt solle, sie seien ja noch gar nicht an ihrem Ziel angekommen. Aber der Beifahrer bleibt sitzen und rührt sich nicht. Mehr noch, er sagt: „das geht alles viel zu schnell, ich bleibe hier sitzen, bis meine Seele hinterhergekommen ist“.
Ich kenne diese Geschichte nun schon viele Jahre und muss noch immer oft daran denken. Nämlich immer genau dann, wenn ich mir zu viel auf einmal vornehme, völlig in meinem Schwung bin und gefühlt 1000 Sachen gleichzeitig mache. Irgendwann bin ich mir selbst zu schnell und komme gar nicht mehr hinterher.
Dann geht es mir wie dem Afrikaner. Dann muss ich innehalten und alles ganz in Ruhe sortieren, bis alle Gedanken und Taten wieder eine gewisse Ordnung haben, die ich selbst überschauen kann. Dann kann es weitergehen.
Ich liebe es, im Flow zu sein, aktiv zu sein, viel vorzuhaben. Aber ich brauche auch ganz dringend diese Zeiten des Sortierens.
Genau das stelle ich auch bei meinen Kundinnen fest.
Oftmals kommen sie mit ganz vielen Informationen aus dem Netz und Ideen von Freundinnen, um schneller schwanger zu werden.
Meist beginnen sie mit: „Ich habe vor, den Tee xy zu trinken. In der ersten Zyklusphase x, in der zweiten dann y. Dann möchte ich mehr Sport machen und abnehmen. Ich tracke mein Essen, Kaffee lasse ich weg, Alkohol sowieso, dann tracke ich meinen Zyklus und nutze Ovulations-Stix“.
Und weißt du was? Ich kann es verstehen.
Ich kann verstehen, dass du gerade zu Beginn des neuen Jahres neues ausprobieren möchtest. Und weil wir während der Kinderwunschzeit meist auch schon lange das Vertrauen in den Körper verloren haben und gefühlt eh schon viel zu lange warten mussten, soll ganz viel nun auch ganz schnell helfen.
Aber auch hier muss die Seele hinterherkommen.
Versuch von mir aus eine Sache und stell dir vor, ob deine Kinderseele das braucht, um zu dir zu kommen. Es braucht immer ca. 3 Zyklen, bis du sagen kannst, ob eine Wirkung eingetreten ist oder nicht.
Es wird nicht besser, wenn du das Prinzip Gießkanne anwendest. Viel, breit gestreut.
Finde die Verbindung zu deinem Gefühl wieder und suche genau das aus, was für dein Gefühl gerade am besten ist. Du kannst es auch mit einer kinesiologischen Übung austesten, ob dein Körper darauf gerade am besten anspricht.
Was ich sehr gerne mache, um meine Gedanken zu sortieren und mein Gefühl zu finden, ist Bewegung. Im einfachsten Fall ist es für mich ein Spaziergang. Das Spazierengehen reduziert die Anspannung im Körper, reduziert den Stress, was den Hormonen zugutekommt, bringt den Kreislauf in Schwung, Sauerstoff in den Körper und lockert die Gelenke.
Ich nutze nie Musik bei der Bewegung, weil es für mich genau dann die Zeit ist, auf meinen Körper zu hören, beziehungsweise auch den vielen Gedanken in meinem Kopf Gehör zu schenken. Musik würde mich dann nur wieder davon abbringen, meine Seele hinterherkommen zu lassen.
Vielleicht geht es dir genauso und du magst es mal ausprobieren? Eine Sache umsetzen und den Körper beobachten. Die Gedanken anhören und zur Ruhe bringen.
Mach es, wie der Afrikaner. Setz dich ein bisschen hin und lass deine Seele hinterherkommen. Dann geht es sortiert und mit neuem Schwung wieder los.
Alles Gute für Dich.
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