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Das Leben ist zu kurz für negative Gedanken


Es kommt immer mal vor, dass man einen Tag erwischt, der nicht so das ist, was man als „das Gelbe vom Ei“ bezeichnet. Dann hadern wir mit uns und mit der Welt. In meinem Blog möchte ich Dir Gedanken anbieten, die Dir neue Inspirationen und neue Blickwinkel geben, Dich nachdenken lassen, Dir aber auch das eine oder andere Mal ein Lächeln ins Gesicht und Leichtigkeit in den Tag zaubern. Heute ist ein guter Tag!


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15.07.2024

Das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“ als Begründung der Fehlgeburt

Hast du das auch schon mal gehört oder wurde es dir sogar direkt nach der Fehlgeburt gesagt?
„In den ersten Wochen der Schwangerschaft geht es nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Wenn dein Kind nicht bleiben konnte, war es bestimmt nicht gesund, das ist die Natur.“

Ganz ehrlich, wenn du dein Kind verlierst, möchtest du aber nicht, dass die Natur dafür gesorgt hat, dass es jetzt nicht mehr da ist. Und du möchtest höchstwahrscheinlich auch nicht, dass so einfach gesagt wird, dass es da nach „alles oder nichts“ geht, denn zu gerne hättest du „alles“ und hast jetzt „nichts“.
Es heißt auch nicht, dass dein Kind wieder gehen musste, weil es krank war.

Möglicherweise hat ihm die Kraft gefehlt, die es durch die Spermien bekommt. Möglicherweise liegt es an anderen Faktoren des mütterlichen Körpers oder, was auch nicht so selten ist, liegt es an nichts, was man irgendwie herausfinden könnte.

Manchmal muss man sich einfach damit abfinden, dass das Baby da war aber nicht geblieben ist.
Oft stellen wir uns nach einer Fehlgeburt die Frage nach dem „Warum?“
Warum ist das passiert?
Warum musste mein Baby, das so ersehnt und so gewünscht war, wieder gehen?
Warum muss ich das erleben?

Ich kann dir leider nur sagen, dass dich die Frage nicht weiterbringen wird. Allzu oft wird kein Grund gefunden, selbst, wenn man das Baby untersucht. Und die nächste Frage wäre auch, ob es dich glücklicher oder sicherer machen würde, wenn du wüsstest, dass dein Kind vielleicht ein verändertes Chromosom hatte.
Ja, dann weißt du, dass es nicht gesund war. Aber macht es das für eine weitere Schwangerschaft besser? Wenn es eine spontane Chromosomenanomalie war, wirst du ängstlich sein, bis du Ergebnisse in der nächsten Schwangerschaft hast und weißt, dass dieses Kind nun gesund ist. Möglicherweise bleibt aber ein Restzweifel, bis dein Kind auf der Welt ist und du trägst die gesamte Schwangerschaft über diese Angst mit dir herum.

Vielleicht ist es auch ein Weg für dich, nicht zu wissen, ob dein Kind krank war und in der Hoffnung zu bleiben, dass dein nächstes Kind bleibt.
Nun bleibt die Frage, nach dem „Wie“. Wie kannst du am besten mit dem Erlebten umgehen?

Es kann hilfreich sein, ein Abschiedsritual zu haben. Vielleicht möchtest du deinem Kind einen Brief mit deinen Gedanken schreiben, den du hinterher vergräbst oder anzündest? Vielleicht möchtest du auch zuhause eine Kerze aufstellen? Oder eine Geschenkschachtel zusammenstellen mit dem Schwangerschaftstest, dem Ultraschallbild, was immer dir so einfällt?

Mach dir bewusst, dass dich dieses Kind zur Mama gemacht hat. Diese Kinderseele hat sich jetzt einen anderen Platz gesucht, bleibt aber dein Kind. Und es bleibt dein Kind in der Reihenfolge deiner Kinder. War es deine erste Schwangerschaft, wird dieses Kind immer dein erstes Kind bleiben und das nächste Kind wird dein zweites Kind sein.

Vielleicht hilft es dir beim Annehmen des Erlebten, wenn du dir vorstellst, dass diese Kinderseele nun bei den noch kommenden Kinderseelen Werbung für euch macht? Was immer der Grund war, warum es nicht geblieben ist, geht es nun nur darum, dass du einen Weg findest, es zu akzeptieren und einen gesunden Umgang mit der Situation zu finden.

Das „Alles-oder-nichts-Prinzip“. Das ist alles ganz schön blöd, wenn es einem passiert, aber es spricht nichts dagegen, dass es beim nächsten Mal besser ausgeht.
Ich wünsche dir, dass du in der nächsten Schwangerschaft bei „alles“ dabei bist.



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