Diese Frage nach der Durchgängigkeit der Eileiter stellt man sich immer irgendwann auf dem Weg des langen Kinderwunsches, weil man auf der Suche nach der Ursache ist und hierbei alle körperlichen Möglichkeiten nach und nach abgeklopft werden. So eben auch die Eileiterdurchgängigkeit.
Man kann nun natürlich hinterfragen, warum man die Durchgängigkeit anzweifelt oder ganz rational drangehen und sagen, dass es nun die logische Konsequenz ist, sich um die Eileiter zu kümmern.
Entweder hat man dann den Grund gefunden, warum man noch nicht schwanger geworden ist oder man weiß, dass es daran nicht liegt.
Es gibt hier zwei Möglichkeiten, um die Durchlässigkeit der Eileiter festzustellen.
Die erste Möglichkeit ist der Ultraschall. Hier wird ein Kontrastmittel durch die Scheide in die Gebärmutter gespritzt, von dort aus fließt das Kontrastmittel in die Eileiter. Dieser Vorgang wird dann per Ultraschall beobachtet.
Die zweite Möglichkeit ist eine Bauchspiegelung. Das Procedere ist ähnlich, nur, dass man nun die Möglichkeit hat, das am Ende des Eileiters austretende Kontrastmittel direkt in der Bauchhöhle zu beobachten. Man nutzt durch die Vollnarkose die Chance der Entspannung des Körpers und die Möglichkeit, sofort weitere Maßnahmen ergreifen zu können, also einen eventuell verklebten Eileiter öffnen zu können o.ä.
In beiden Fällen darf man aber nicht vergessen, dass diese Untersuchungen Stress bedeuten. Eine Vollnarkose bedeutet Stress für den Körper, genauso wie Angst vor dem Procedere auch Stress macht. Abgesehen davon, dass man ja auch immer Angst vor dem hat, was einem danach vielleicht gesagt wird, ob eine Ursache gefunden wurde oder nicht.
Es klingt ein bisschen widersinnig, dass man Angst vor einem Ergebnis hat, aber jede Kinderwunschmutter hat Angst davor, dass ihr gesagt werden könnte, dass sie niemals Kinder bekommen kann und genau diese Aussage verbinden wir mit diesen Untersuchungen.
Auf der anderen Seite macht man die Untersuchung, um zu wissen was los ist und um dann vielleicht neue Pläne machen zu können.
Emotional ist dieser Schritt aber nicht immer einfach.
Ich habe beobachtet, dass hierbei ein weiterer Aspekt außer Acht gelassen wird, nämlich das Unterbewusstsein.
Wenn du dir mal vorstellst, dass im Normalfall die Eizelle nach dem Eisprung vom Fimbrientrichter, dem Ende des Eileiters aufgefangen und durch Muskelkontraktionen durch den Eileiter transportiert wird, um in der Gebärmutterhöhle zu landen, ist die Transportrichtung von außen zu Mitte des Körpers, denn hier liegt die Gebärmutter.
Das Kontrastmittel wird aber in beiden Untersuchungen von der Gebärmutter aus mit großem Druck in die Eileiter geleitet, hier haben wir also eine entgegengesetzte Fließrichtung.
Wäre es da nicht verständlich, wenn der Eileiter da etwas irritiert reagiert und sich kontrahiert? Einfach, weil das für ihn nicht „normal“ ist?
Und genau das beobachte ich immer wieder. Das Ergebnis ist, dass der Patientin dann gesagt wird, dass die Eileiter verschlossen seien ungeachtet der Möglichkeit, dass es „einfach“ nur eine muskuläre Verkrampfung sein könnte, die sich ja auch wieder lösen kann.
Nun lass uns das aber doch einmal aus der Perspektive deiner Eileiter betrachten.
Du liegst als Eileiter ganz chillig im Bauch. Es ist dunkel, warm und du machst einfach deinen Job. Fängst einmal im Monat eine Eizelle auf, transportierst sie durch dich durch, das ist ein bisschen wie einmal im Monat Eileiter-Sport zu machen und dann kannst du dich wieder entspannen.
Nun kommt aber unvorhergesehen und aus völlig falscher Richtung eine Flutwelle. Ein Tsunami. Keiner hat das angekündigt. Ganz ehrlich, da kann ich das nachvollziehen, wenn man sich erschreckt. Wenn mir einer mit einem Mal einen Eimer Wasser ins Gesicht kippt, erschrecke ich mich auch.
Und genau dieses Erschrecken löst eine Verkrampfung aus. Bei mir im Gesicht nach dem Eimer Wasser auch. Dennoch weiß ich aber, dass wenn der Schreck vorüber ist, sich mein Gesicht auch wieder entspannt und ich dann auch wieder lachen kann.
Bei den Eileitern weiß das keiner so genau, denn dann guckt ja keiner mehr rein.
Der Patientin wird also gesagt, dass der eine oder beide Eileiter verschlossen seien und sie somit auf natürlichem Weg nicht schwanger werden kann.
Weißt du, wie viele Frauen in meiner Schwangerschaftsvorsorge waren und mir gesagt haben, dass sie aufgrund einer Bauchspiegelung wussten, dass sie nicht schwanger werden könnten, nun aber schwanger waren? Deutlich mehr, als Frauen, die wussten, wann genau sie schwanger wurden.
Das zeigt mir, dass es immer nur eine Momentaufnahme ist und durchaus eine Entscheidungshilfe sein kann z.B. für schulmedizinische Unterstützung.
Dagegen ist absolut nichts einzuwenden.
Wogegen ich aber etwas einzuwenden habe, ist die Endgültigkeit einer solchen Aussage, dass Eileiter verschlossen seien.
Wenn ich mit meinen Kundinnen diese Untersuchung vorbereite, ist es sehr selten, dass ein solches Ergebnis dabei herauskommt, denn wir sagen in einer Hypnose dem Unterbewusstsein Bescheid, dass da eine Welle an Flüssigkeit kommen wird und dieses gewollt ist.
Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel kleiner, dass solche Muskelkontraktionen eintreten und die Kundin eine neue Gedankenbaustelle bekommt, die ihr noch mehr Angst macht.
Diese Vorbereitung der Untersuchung mache ich ca. 2 Wochen vor dem geplanten Eingriff. Das geht auch wunderbar online.
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