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Das Leben ist zu kurz für negative Gedanken


Es kommt immer mal vor, dass man einen Tag erwischt, der nicht so das ist, was man als „das Gelbe vom Ei“ bezeichnet. Dann hadern wir mit uns und mit der Welt. In meinem Blog möchte ich Dir Gedanken anbieten, die Dir neue Inspirationen und neue Blickwinkel geben, Dich nachdenken lassen, Dir aber auch das eine oder andere Mal ein Lächeln ins Gesicht und Leichtigkeit in den Tag zaubern. Heute ist ein guter Tag!


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23.08.2025

Endlich schwanger nach einer Fehlgeburt und 3 erfolglosen assistierten Befruchtungen

Der Erfahrungsbericht von Anja
Anja steht hier mit ihrer Erfahrung für viele andere Frauen, die ähnliches erlebt haben.
Anja kam zu mir in die Praxis, weil sie sich Unterstützung gewünscht hat.
Sie war sechs Jahre zuvor schwanger, verlor das Kind aber in der 7. SSW wieder. Sie ist damals spontan schwanger geworden, von dem gleichen Partner, mit dem sie sich auch jetzt noch Kinder wünscht.

Damals haben sie sich sehr über die Schwangerschaft gefreut und hatten niemals damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte. Sie waren sehr traurig und auch erschüttert, dass sie das erleben mussten.
Ihr Partner arbeitete in der Zeit danach noch mehr als vorher, wodurch sich Anja ein bisschen alleingelassen fühlte in der Situation. Sie konnten zwar gemeinsam über den Verlust reden, geholfen hat es ihr aber nicht wirklich, weil das Gefühl der Hilflosigkeit blieb. Anja hatte große Sehnsucht nach ihrem Baby.

Körperlich verlief der Verlust gut, ihr Körper hat das Verabschieden den Babys wunderbar geschafft.
Es verging jedoch Monat um Monat ohne eine erneute Schwangerschaft, was sich Anja vorerst damit erklärte, dass der Körper bestimmt noch Zeit braucht, um sich zu erholen.

Ihre Gynäkologin bestätigte ihr, dass der Körper das wunderbar machte, der Zyklus hatte sich bald wieder eingestellt und auch ein Eisprung war zu erkennen im Ultraschall. Dennoch wurde Anja nicht schwanger.

Also nutze sie eine Zyklusapp, um den Zeitpunkt des Eisprungs in den folgenden Zyklen besser eingrenzen zu können. Nach einem Jahr ließ sie sich in eine Kinderwunschklinik überweisen, weil die Sehnsucht nach einem Baby so sehr drückte.

Es wurden Blutwerte gecheckt, ein Zyklusmonitoring, sowie ein Spermiogramm des Partners gemacht. Alles schien unauffällig. Nun wurde ihnen vorgeschlagen, es mit Inseminationen zu versuchen. Hier werden die aufbereiteten Spermien in einem ganz normalen Zyklus, nach dem Auslösen des Eisprungs, in die Gebärmutter eingebracht. Nach 4 erfolglosen Versuchen wurde ihnen angeboten, nun mithilfe von Hormongaben eine IVF zu machen.
Nicht, weil es keine Aussicht auf eine spontane Schwangerschaft gab, sondern einfach, um einen nächsten Schritt zu machen. Dieses Vorgehen ist durchaus üblich, da es viele Paare gibt, bei denen kein greifbarer Grund gefunden wird, warum das Baby solange auf sich warten lässt.

Nach 3 Behandlungen brauchten Anja und ihr Partner eine Pause vom Kinderwunsch, zu sehr hat sie die Zeit angestrengt, denn es ging irgendwie nur noch um den Kinderwunsch und Termine, wann sie Medikamente spritzen sollten, zum Ultraschall kommen sollten, zur Punktion und zum Transfer.
Ihre Beziehung wurde zunehmend belastet durch den unerfüllten Kinderwunsch. Anja wollte sich eher zurückziehen, während ihr Partner eher in der Hoffnung blieb, dass ein Baby schon noch kommen würde.

Das erlebe ich durchaus bei vielen Paaren, weil es kaum ausbleibt, wenn die Sehnsucht drängt und beide Partner unterschiedlich mit der Situation umgehen.
Der Wunsch verblasste jedoch nicht und sie beschlossen, eine weitere IVF in Angriff zu nehmen. Aber diesmal wünschten sie sich Begleitung dafür.

Bei einer ersten Behandlung ist man noch neugierig und euphorisch, wenn sie jedoch nicht zur ersehnten Schwangerschaft führt, ist die zweite Behandlung schon anders, weil man alle Ergebnisse mit der ersten Behandlung vergleicht und auch schon weiß, was auf einen zukommt. Das macht es nicht immer leichter.
Zu Beginn meiner Begleitung hat Anja erstmal erzählt, was sie im Kinderwunsch erlebt hat und wie sie die Fehlgeburt und die Behandlungen in der Kinderwunschklinik empfunden hat. Schon dieses Gespräch hat ihr gutgetan und es ist ihr deutlich geworden, wie sehr sie sich auf die „technische“ Seite des Kinderwunsches fokussiert hat. Auf den Zyklus, dessen Optimierung, Behandlungen, Termine usw.
Außer Acht gelassen war dabei, dass es sich ja um eine Kinderseele handelt, die sie damit eigentlich einladen wollte.
Also haben wir das nachgeholt. Was dabei passiert ist, dass sich das Unterbewusstsein auf eine zukünftige Schwangerschaft einstellt. Wir arbeiten also nicht nur mit dem Bewusstsein, sondern auch mit dem Unterbewusstsein. Schon nach dem ersten Gespräch ging Anja viel entspannter nachhause.

In einem weiteren Termin haben wir die Fehlgeburt aufgearbeitet. Denn meine Erfahrung ist, dass solch ein traumatisches Ereignis lange im Körper und im Unterbewusst stecken kann. Und selten findet man Hilfe, wie man damit umgehen kann.
Einen Verlust zu verarbeiten finde ich jedoch immens wichtig, um den Weg für ein nächstes Kind frei zu machen. Ich bin auch sicher, dass Anja wieder spontan schwanger werden kann, wenn man aber schon so eine lange Zeit wartet und so viele Niederschläge erlebt hat, ist der Weg über eine IVF manchmal augenscheinlich „einfacher“ bzw. „schneller“. Wenn der Körper dann realisiert, dass er wieder schwanger werden kann, klappt es häufig danach auch wieder spontan.

So habe ich mit ihr die IVF vorbereitet, bzw. begleitet, was Anja sehr gut getan hat. Denn dadurch kam sie aus dem Druck raus, sich anstrengen zu müssen, um schwanger zu werden. Sie bekam neue Sichtweisen und hatte für jeden Termin in der Kinderwunschklinik innere Bilder, die sie in die Hoffnung und in die Zuversicht brachten, dass alles gut wird.

Sie konnte diese IVF ganz anders erleben, war im Vertrauen mit sich und ihrer Kinderseele. Der Arzt sagte ihr, dass ihr Embryo nach „ganz viel Leben“ aussehen würde. Auch er hatte die Veränderung bei Anja bemerkt.
In der Zeit nach dem Transfer trafen wir uns nochmal, da die erste Woche meist noch ganz gut verläuft und die zweite Woche dann sehr viel anstrengender ist, weil man dann beginnt, jedes Symptom, jedes Zwicken zu interpretieren. Meist kommt dann auch die Angst wieder zum Vorschein, dass es wieder negativ ausgehen könnte.

Aber es ging alles gut. Anja wurde in dieser IVF wirklich schwanger. Wie es aber oft nach einem langen Kinderwunschweg ist und vor allem nach einer Fehlgeburt, meldete sich die Angst zu Beginn der Schwangerschaft immer mal wieder. Also haben wir uns auch dann nach Bedarf getroffen und wieder etwas dafür getan und Gedanken, Sorgen und Ängste ausgeräumt.
Mittlerweile ist ihr Baby auch in ihren Armen gelandet.



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