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Das Leben ist zu kurz für negative Gedanken

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Was möchtest du wirklich von dir erzählen?

Neulich ist mir etwas Spannendes passiert und das möchte ich sehr gerne mit dir teilen. Vielleicht kennst du ja eine ähnliche Situation?

Ich war im Fitnessstudio und hatte gerade mit dem Training begonnen, als auf dem Laufband neben mir eine andere Sportbegeisterte „einparkte“ und sogleich mit Smalltalk begann.
Wir kannten uns vom Sehen und hatten auch schon einmal kurz miteinander geplaudert.

Relativ zügig fragte sie mich, ob ich Kinder habe. Normalerweise geht mir die Antwort ganz flott über die Lippen: „Ja, ich habe drei Sternenkinder“. Aber diesmal ging das nicht. Ich stockte und mein Bauchgefühl rotierte. Es fühlte sich nicht gut an, ihr das zu sagen und in mir tobte es.

„Du willst deine Kinder nicht verleugnen“ kämpfte gegen „wenn du das jetzt sagst, musst du ihr das erklären und kommst hier nicht weg. In wenigen Minuten willst du aber zum nächsten Trainingsgerät“.

Wenn ich ganz ehrlich bin, traute ihr nicht wirklich zu, mit dem Thema und meiner Aussage umgehen zu können.
Da ich mir nur ein knappes Zeitfenster für das Training abgeknapst hatte, wollte ich mich jetzt durch ein Gespräch nicht ausbremsen lassen.

Aber natürlich erwartete sie eine Antwort und so sagte ich, um das Gespräch abzukürzen: „ich habe keine Kinder“.
Hui, das war so ewig lange her, dass ich das gesagt habe und es fühlte sich so falsch an wie sonst was.

Aber warum tat ich mich so schwer?
In dieser wirklich kurzen Zeit, in der mein Gefühl rotierte, schossen mir die verschiedensten Gedanken durch den Kopf.

Wenn du jetzt ehrlich antwortest, musst du ihr Rede und Antwort stehen.
Wenn sie wider Erwarten auch diese Erfahrung gemacht hat, dass ein positiver Schwangerschaftstest nicht immer bedeutet, dass du ein Kind in den Armen halten wirst, wirst du sie nicht unterbrechen wollen, wenn sie dir davon erzählt.
Wenn sie nicht weiß, was Sternenkinder sind, dann müsstest du ihr das erklären.

Zusammengefasst hat es sich einfach nicht gut angefühlt, es ihr zu erzählen. Ich wollte einfach nur an der Oberfläche des Gesprächs bleiben. Smalltalk eben. Persil reden. Und ich habe es mir erlaubt.

Allerdings änderte das nichts an meinem verknautschen Gefühl, meine Kinder verleugnet zu haben und so machte ich das, was ich in einer solchen Situation immer tue, ich habe mich innerlich bei meinen Kindern entschuldigt. Habe ihnen gesagt, dass es weder sie noch mich weitergebracht hätte, dieser Dame von ihnen zu erzählen.
Die Situation hat es einfach nicht hergegeben.
Es tut mir leid. Mama musste das jetzt einfach mal so machen.

Früher hätte ich das vielleicht so nicht entschieden.
Da hätte ich mein verknautschtes Gefühl im Bauch behalten und mich über die Frage an sich geärgert. Oder ich hätte ihr erzählt, was ich erlebt habe und sie damit vielleicht überfordert, weil auch sie an der Oberfläche bleiben wollte und sich nie gedacht hat, dass sie eine solche Antwort bekommt.

Ich weiß ja auch nicht, was meine Antwort bei meinem Gegenüber auslöst.

Nein, es war für mich richtig, mal kurz zu checken, wem ich von meinen Sternenkindern erzähle. Vielleicht ergibt es sich bei anderer Gelegenheit und an einem anderen Ort mal. Wer weiß?

Es sollte sich immer gut anfühlen, wenn man jemandem von sich erzählt. Dein Gegenüber sollte mit deiner Aussage umgehen können und es sollte der Raum dafür passen, für den Fall, dass deine Aussage Fragen aufwirft. Wenn das alles irgendwie nicht passt, darfst du dich ich auch dagegen entscheiden.
Aber auch das sollte sich dann für dich gut anfühlen.