Leider passiert es immer wieder, dass sich ein Kind schon während der Schwangerschaft wieder verabschiedet.
Zurück bleiben verwaiste Eltern, tiefe Trauer, viele Fragen und ein Gefühl der Hilflosigkeit.
Warum passiert uns sowas? Warum ist mein Kind wieder gegangen? Habe ich etwas verkehrt gemacht? Wozu soll das gut sein.
Als dreifache Sternenmama kann ich dir sagen, dass ich auch nach Jahren keine Antworten auf diese Fragen gefunden haben.
Ich habe gelernt anzunehmen, was ich nicht ändern kann und mich über das zu freuen, was mir geschenkt wurde. Nämlich drei Kinderseelen, die mich zur Mutter gemacht haben und die Freude über meinen Körper, der das möglich gemacht hat und wundervolles geleistet hat.
Gut gemeinte Aussagen wie „ihr seid noch so jung, ihr könnt noch viele Kinder bekommen“ oder „wer weiß, wozu das gut ist?“, „Die Natur hat das so geregelt, dann wird es schon einen Grund haben“, helfen einem da wenig weiter.
Sie sind gut gemeint. Aber „gut gemeint“ kommt nicht immer gut an.
Ich kann aber alle Aussagen verstehen. Denn sie zeigen, dass dein Gegenüber etwas sagen möchte, aber eigentlich hilflos ist.
Die wenigsten Menschen sind gewohnt, mit Trauer und Trauernden umzugehen.
Dadurch entstehen manchmal skurrile Situationen. Nämlich, dass man ungefragt in den Arm genommen wird, obwohl man gerade versucht die Fassung zu behalten. Das wird umso schwieriger, wenn das ohne Vorahnung passiert. Noch dazu fühlt man sich nicht in jedem Arm wohl und kann diese Geste somit auch nicht als Hilfe annehmen.
Der nächste Punkt ist, dass es sich auch übergriffig anfühlen kann, denn was passiert da? Du weinst. Vielleicht schluchzt du auch? Das ist dein Zeichen deiner Trauer. Trauer ist aber ein Gefühl wie viele andere und die darf man zeigen. Eine ungefragte Umarmung ist manchmal auch wie ein „Zudecken“ des Gefühls. Wie ein „wenn ich dich jetzt umarme hörst du vielleicht schneller auf zu weinen und wir kommen schneller aus dieser Situation raus?“.
In meiner Praxis fließen oft Tränen und das dürfen sie.
Ich gebe jedem Raum für seine Tränen. Das einzige, was ich dann mache ist, dass ich Taschentücher reiche.
Trauer ist ein Weg. Ein Weg, der mit vielen Tränen beginnt. Man realisiert kaum, was da gerade passiert ist, ist vielleicht geschockt, hilflos, verzweifelt. Gerade war die Welt noch in Ordnung, jetzt liegt sie in Trümmern. Die nächste Stufe, die dann nach ein paar Tagen oder vielleicht auch Wochen kommt, ist Wut.
Vielleicht regst du dich schneller auf, weil deine Nerven keine Gelassenheit mehr haben, du streitest dich schneller, fährst schnell aus der Haut, bist wütend auf dich, deinen Körper, das Leben, das Schicksal.
All das ist ganz normal. Es ist ein Weg und Wege gehen weiter. Irgendwann wirst du weiterkommen und zu innerem Frieden und Zuversicht gelangen. Wie lange jede Phase dauert, ist sehr unterschiedlich.
Eins habe ich aber gelernt: Es gibt für diesen Weg keine Abkürzung. Vermeintliche Abkürzungen erweisen sich häufig als Schleifen, Umwege, Umleitungen. Aber alle verkürzen nicht den Weg durch die Trauer.
Auch ein zu schnelles Funktionieren im Alltag macht den Weg nicht kürzer.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann Ablenkung jedoch sehr wohl guttun. Anfangs ist man hauptberuflich Trauernde, irgendwann nur noch Teilzeit-Trauernde und danach Freizeit-Trauernde.
Heißt, anfangs kommt man kaum aus der Trauer raus. Irgendwann kann man den Alltag wieder mehr gestalten und vielleicht sogar wieder arbeiten gehen. Die Trauer meldet sich dann überwiegend, wenn man zur Ruhe kommt. Die Trauerwellen werden aber irgendwann immer seltener, dass man nur noch ab und an traurig ist.
Im besten Fall hat man dann seinen Frieden gefunden und die Trauer schaut nur noch bei bestimmten Begebenheiten und an bestimmten Tagen vorbei, wie bei einem Freizeit-Sportler, der nur ab und an mal Sport macht.
Es gibt keine Abkürzung für die Trauer, aber Hilfe.
Meinen verwaisten Paare biete ich Gespräche und Handwerkszeug für den Umgang mit der Trauer an. Natürlich muss man auch immer darauf achten, ob die Trauer stagniert und vielleicht in Richtung Depression steuert.
Gesunde Trauer kann man leben. Danach wieder in die Zuversicht und in die Hoffnung zu kommen, kann einen enorm wachsen und reifen lassen.
Früher durfte man seine Trauer durch schwarze Kleidung sehr viel mehr zeigen. Heute ist schwarz keine Trauerfarbe mehr, sondern eine Modefarbe.
Trauerkleidung zeigt dem Gegenüber, dass ich in einer Ausnahmesituation bin, dass ich vielleicht weinen muss, dass ich Abstand haben möchte, vielleicht auch in Ruhe gelassen werden will?
Heute gibt es kaum ein Zeichen, dass die Trauerbedürftigkeit nach außen hin signalisiert.
Aber eins ist sicher, wenn du dich deinem Gegenüber öffnest, wirst du verwundert sein, mit wie vielen du diese Erfahrung teilst.
Du bist nicht allein.
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