„Ich will nicht so wie meine Mutter werden“, sagte meine Kundin.
„Ich werde nie zuhause bleiben und mich von meinem Mann abhängig machen“.
„Na, das musst du doch auch nicht“.
„Ich möchte aber ein Kind. Ich möchte ein Kind bekommen und nach spätestens drei Monaten wieder arbeiten gehen. Dann kann mein Mann zuhause bleiben oder es geht dann in eine Kita“.
„Ja, das ist alles möglich“.
Mich interessiert bei solchen Worten besonders, was dahintersteckt. Warum lehnt sie es so kategorisch ab, länger zuhause zu bleiben?
Wenn jemand sofort wieder arbeiten gehen möchte, weil es finanziell unbedingt so in den Plan passt, ist das ja das Eine, aber in diesem Fall war es in einem Atemzug und im Vergleich mit der Mutter.
Diese zukünftige Mama wollte nicht so werden wie ihre Mama und deswegen nicht zuhause bleiben. Sowas kann ich einfach nicht unbeachtet lassen ;-).
Wie hat sie ihre Mama empfunden und was genau hat sie gestört?
Dann erzählte sie. Nennen wir sie Miriam.
Miriam berichtete mir, dass ihre Mama zwei Kinder bekommen hat und seitdem nicht mehr arbeiten gegangen ist. Früher war das durchaus üblich. Noch viel früher wurde es auch mal als Aufgabe anerkannt für die Kinder da zu sein, was ich heute ein bisschen vermisse in der Gesellschaft.
Miriam empfand das ganz früher ganz normal, dass ihre Mama zuhause blieb, in der Pubertät veränderte sich ihr Blickwinkel aber, so, dass sie ihre Mama in einer Abhängigkeit von Papa sah und das Gefühl hatte, dass Mama sich klein gemacht hätte. Sie hätte es besser gefunden, wenn Mama unabhängiger gewesen wäre.
Das ist Miriams Beobachtung, ihre Mutter hat es selbst nicht so empfunden oder es Miriam gegenüber zumindest nicht so geäußert.
Für Miriam hieß das, dass ein Kind zu bekommen gleichzusetzen ist mit „Abhängigkeit vom Mann“ und das lehnte sie strikt ab.
Da sie aufgrund der schon längeren Wartezeit auf das ersehnte Baby zu mir kam, haben wir hier mal genauer hingeschaut und gemeinsam herausgefunden, wie sie sich als Mutter sieht und wie sie ihre optimale Familiensituation haben wollen würde.
Keiner sagt uns, dass wir alles genauso machen müssen wie unsere Eltern, zumal sich die Zeiten ja auch ändern. Was früher normal und richtig war, muss sich heute nicht normal und richtig anfühlen.
Außerdem ist jedes Kind anders, die Bedürfnisse verschiedener Kinder sind auch unterschiedlich, so dass es kein Schema gibt, wie eine Mutter zu sein hat.
Wichtig ist doch, dass es sich für dich als Mutter gut anfühlt.
Dabei ist mir auch wichtig, dass wir anerkennen, was unsere Mütter für uns getan haben. Sie haben uns unser Leben geschenkt. Das ist super, denn danach können wir ja unser Leben gestalten, wie wir es möchten.
Unsere Mütter haben ihr Bestes für uns gegeben. Wenn es in unseren Augen nicht UNSER Bestes war, ist das was Anderes, aber dann haben wir Mama vielleicht auch nicht ausreichend klarmachen können, was wir anstatt dessen mehr gebraucht hätten?
Mamas müssen nicht perfekt sein, aber wir dürfen anerkennen, dass sie etwas entschieden haben, was sich zu dem Zeitpunkt für sie richtig angefühlt hat. Rückblickend ist man ja immer schlauer, von daher dürfen auch wir JETZT eine Entscheidung treffen und Morgen feststellen, dass wir es heute anders machen würden. Das ist Teil des Lebens.
Ich finde es schön, wenn wir das anerkennen können und sehen, was aus uns geworden ist. Mama hat uns gut hingekriegt, denn sie hat uns auf den Weg gebracht.
Und genauso können wir das auch. Und wir dürfen vieles anders entscheiden als Mama es für sich entschieden hat. Wir müssen genauso wenig perfekt sein. Und auch unsere Kinder dürfen später sagen „ich würde es anders machen“.
Du musst nicht so sein wie deine Mutter, denn du bist ihre Tochter. Und wenn du Mutter wirst, darfst du selbst entscheiden, was du von Mama übernehmen möchtest und was du anders machen möchtest.
Das hat auch Miriam erkannt. Besonders herausgefordert hatte sie, dass ich sie bat, in einer nachgestellten Situation Mama zu danken. Sie sah zu dem Zeitpunkt nur Mamas Defizite, doch das änderte sich durch den neuen Blickwinkel. Jetzt sah sie das Geschenk des Lebens und was sie selbst für Möglichkeiten hat, sich als Mutter zu empfinden und andere Möglichkeiten der Kinderbetreuung in Anspruch zu nehmen.
Und vielleicht macht sie manches später doch genauso wie ihre Mama, weil sie sieht, was es für ein Geschenk ist, Zeit mit ihrem Kind zu verbringen. Aber jetzt mit einer anderen Sicht der Dinge.
Unabhängig und selbst bestimmt.
Manchmal fühlt es sich auch anders an, wenn man sich in der jeweiligen Situation befindet.
Ich bin gespannt, ob sie es mir bald erzählen wird.
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