Kennst du das, dass du einen Gedanken hast, der sich schlagartig verselbständigt und zu einem riesigen Problem wird?
Unsere Phantasie ist uns dabei gerne behilflich und malt uns viele mögliche Szenarien aus.
Stell dir mal vor, dich beschäftigt ein neuer Gedanke oder eine neue Aufgabe, die du noch nicht so ganz greifen kannst. Dann orientierst du dich erstmal und guckst, wie du damit umgehst.
Bildlich gesprochen ist dieser Gedanke zu diesem Zeitpunkt so groß wie ein Kieselstein, der nun ins Rollen kommt.
Auf dem Weg nimmt er den einen oder anderen weiteren Stein mit und es entwickelt sich eine immer größer werdende Steinlawine. Ein richtiger Geröllabgang. Am nächsten Tag fühlt es sich dann vielleicht an wie ein ganzer Bergrutsch, weil sich der Gedanke über Nacht auch noch weiterentwickelt hat.
Dabei war es anfangs doch nur ein kleiner Kieselstein.
Bezogen auf den Kinderwunsch kann dieser Kieselstein für Außenstehende eine Kleinigkeit sein. Wie zum Beispiel die für dich nervige Wartezeit.
Für Menschen, die nie auf ihr Kind warten mussten ist es wahrscheinlich nicht nachvollziehbar, dass man genervt ist oder Angst hat, ob es jemals mit einer Schwangerschaft klappen wird.
Irgendwann gehst du zum Arzt und ihr macht euch auf den Weg der Diagnostik, um nun endlich herauszufinden, warum sich euer Baby so viel Zeit lässt.
Möglicherweise fällt dann noch ein fremdes medizinisches Wort.
Und genau an dieser Stelle nimmt der Kieselstein Fahrt auf. Du gehst ins Internet, weil du genaueres über den Begriff erfahren möchtest. Du liest die Begriffserklärung, kannst aber auch damit vielleicht noch nicht so viel anfangen, liest dann Forenbeiträge, Erfahrungsberichte und Meinungen. Und all diese neuen Informationen lösen Gefühle bei dir aus.
An dieser Stelle haben wir schon viele weitere Steinchen ins Rollen gebracht.
„Muss sich mein Mann auch untersuchen lassen? Wird er das machen? Was, wenn man uns nicht helfen kann? Was, wenn meine Eileiter vielleicht verschlossen sind und wir auf natürlichem Weg gar nicht schwanger werden können? Brauchen wir dann eine Kinderwunschklinik? Wo ist denn überhaupt die nächste in unserer Gegend? Was kostet eine Behandlung dort? Können wir uns das leisten?“
Kennst du diese ganzen Gedanken?
Die Fragen werden immer mehr anstatt weniger und immer mehr Steinchen machen sich auf dem Weg.
Irgendwann überrollt dich diese Informationsflut fast und du fühlst dich nur noch hilflos.
„Was mache ich, wenn ich niemals Mutter werde?“
Wenn sich diese Angst meldet, sind wir von dem Kieselstein ganz weit entfernt. Da sind wir ziemlich nah am Bergrutsch.
Selten wird Angst durch Fakten ausgelöst. Denn wir erinnern uns nicht an Fakten, sondern an die Gefühle, die wir bei dem Ereignis empfunden haben.
Daher macht es auch Sinn, sich mindestens genauso viel um die Gefühle zu kümmern, wie um die vermeintlichen Fakten.
Der Grund, warum du auf dein Kind warten musst, kann ein ganz anderer sein, als bei den Damen, von denen du in den Foren liest. Du beziehst deren Erfahrungen jedoch auf dich. So sind wir gestrickt. Das passiert nicht nur dir so.
Deswegen macht es Sinn, diese neu gewonnenen Informationen gut zu sortieren und zu hinterfragen, ob sie dich überhaupt weiterbringen.
Und sie vielleicht auch zu ersetzen durch Informationen, die dir in deiner jetzigen Situation wirklich helfen und sich gut anfühlen.
So kannst du den Bergrutsch wieder auf Kieselsteingröße reduzieren. Ein Berg besteht aus vielen kleinen Kieselsteinen und die sind sehr handlich und leicht. Sie lassen sich leicht wegtragen.
Steinchen für Steinchen kannst du dann einen ganzen Berg versetzen. Und das fühlt sich richtig gut an :-).
Dabei helfe ich dir gerne.
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